Samstag wurde gewandert! Zusammen mit VW-Kollegin Silke haben wir uns in die Wildnis des Ku-Ring-Gai Chase Nationalparks vorgewagt. Mal wieder nur eine kurze Autostunde von der Großstadt entfernt hat uns dann die totale Einsamkeit der verschiedenen Wälder und Buschlandschaften eingeholt. Wir hatten uns zwei verschieden Trecks mit mittlerer Schwierigkeitsstufe ausgesucht - selbst dieser Schwierigkeitsgrad ist bei den Eisenwaden der Australier noch immer recht steil und aufregend für die europäischen Wanderwaden und immerhin war ja Wochenende und wir wollten uns nicht überanstrengen.
Die erste Strecke war insg. ca. 7,5 km lang, ein etwas breiterer Versorgungsweg, immer steil bergab, der zu unserem Erstaunen an einer australischen Wohnsiedlung mitten im Nichts entlang führte. Von Infrastruktur keine Spur, nur die Schotterpiste, die wir entlang gelaufen waren aber dafür hatte jedes Haus seine eigene Schubkarre. Ob das zum Überleben dort eine Rolle spielt können wir nur mutmaßen, vielleicht auch ein wirrer Modetrend (meine Schubkarre ist größer, rostiger, schneller als deine???).
Nach der Schubkarrensiedlung kam eine Strecke Regenwald, die ihr Ende in einer Lichtung mit Wasserfall fand. Sehr hübsch! Dort haben wir dann unser Mittagspicknick genossen und sind noch ein bisserl auf den Steinen um den Wasserfall herum geklettert. Danach ging`s an den Rückweg... immer bergauf! Da schreien die Waden und die Lunge schraubt sich in noch nie dagewesene Bereiche im Brustkorb.
Der zweite Weg war noch um einiges eindrucksvoller. Die Strecke mehr ein sehr schmales, teils trockenes Flußbett über Stock und Stein - und damit sind große Stöcker und Steine gemeint! Also schön vorsichtig gewesen beim Abstieg, denn es ging kreuz und quer und teilweise waren wir uns nicht mehr sicher ob wir aus Versehen vom vorgesehenen Weg in den Busch abgebogen sind. Doch dann eine scharfe Rechtskurve auf ein Felsplateau wie wir es vorher noch nicht gesehen hatten: eine kleine Bach- und Seenlandschaft, mehrere kleine Wasserfälle und eine Kletterpartie weiter unten die Steilklippe über die ein großer Wasserfall ins Tal abging.
Vor dieser Steilklippe auf der wir standen ein Panorama wie aus dem klebrigsten Kitschroman, eine kleine Bucht mit Segelschiffen inmitten der dichtbewachsenen und ursprünglichen Berglandschaft und dahinter kündigte sich der Sonnenuntergang an.
Meine Güte, war das ein Anblick! Die Bilder geben das nur ansatzweise wieder und beschreiben kann man`s einfach nicht wirklich. War auf jeden Fall unglaublich dort am Rand der Klippe zu sitzen, rechts der Wasserfall und vor einem diese Aussicht!!!
Fast hätten wir diesen Anblick auch länger als geplant genießen können, denn wir hatten den Abstieg zum Wasserfall zwar gut hinbekommen aber hoch war`s ein bisserl schwieriger. Wir haben uns wie träge Weißwürste die Felsen hochgewuppt aber irgendwie hat der Schwerpunkt nicht mitgespielt.. die Beine waren einfach immer im Weg. Nachdem wir alle immer gegenseitig an uns gezogen, geschoben und gezerrt hatten waren wir dann aber wieder zusammen am Weg angelangt und haben noch bevor die Sonne untergegangen ist das Auto wiedergefunden.
Montag, 21. Mai 2007
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