Montag, 9. April 2007

Oster-Reise II - über Fosters nach Coffs Harbour

Auf der zweiten Reiseetappe sind wir den "Scenic Highway" oder auch die "Tourist Route" Richtung Coffs gefahren. Diese gut ausgeschilderten Strecken - oder auch Umleitungen - gibt`s hier an jeder Ecke. Nach unseren inzwischen kilometerlangen Erfahrungen gehen wir davon aus aus, dass diese kleinen Straßen die noch kleineren daran liegenden Orte mit frischen Touristen versorgen sollen - teilweise sind die Strecken ganz nett aber manchmal führen sie auch einfach ins große Nichts und nach dem versprochenen Meerblick kann man dort dann lang suchen.

Die Küstenstrecke nach Coffs war aber sehr schön und direkt am Wasser entlang. Wir hatten vorher gelesen, dass es in "Fosters" Delfine, jede Menge Haie und Meereschildkröten geben sollte und haben dort einen kleinen Zwischenstopp eingelegt. Ein süßer kleiner Ort, bestehend aus drei bis vier Querstraßen, mit ein paar winzigen Läden und tropisch türkisem Wasser. Nur die Meeresbewohner haben sich leider nicht blicken lassen. Also wieder rein in den Van und weiter ...

Die nächste Pause haben wir dann kurz vor Coffs im Billabong Koalapark eingelegt. War eigentlich gar nicht geplant aber weil wir in Fosters keine großen Meerestiere gesehen hatten, wollten wir wenigstens nochmal einen Blick auf Koala & Co. werfen. Und das obwohl wir eigentlich von so nen Wildlife-Parks nicht allzuviel halten. War ein Versuch aber leider war der Park dann wie befürchtet mit ein paar armen Viechern in zu kleinen Käfigen nicht ganz unser Ding. Ich war schon kurz davor nen Papageien zu adoptieren der mit lautem "Hello"-Krächzen ganz offensichtlich von mir mitgenommen wollte aber Maik konnte mich grad noch bremsen. Nur den Kängurus ging es dort mit nem großen Freigehege wohl einigermaßen gut - und den Leguanen, die offensichtlich nicht zum Zoobestand gehörten. Hat ja trotz all der political correctness aber doch sein gutes so ein domestiziertes Känguru das man auch anfassen kann...
Nach ein bisserl Kanguru-Kuscheln sind wir dann aber schnell wieder raus aus dem Park.



In Coffs angekommen erwartete uns... eine richtig große Stadt! Damit hatten wir nach unserer Tour durch die Einöde gar nicht gerechnet. Die Orte vorher waren immer eher besiedelte Durchgangsstraßen gewesen mit niedlichen Einkaufsläden, die neben Milch, Eiern und frisch geernteten Bananen auch noch Mähdrescher oder Zaunpfosten verkauft haben.

Wir haben uns in Coffs dann direkt am Fischereihafen lecker und vor allem frische Fisch & Chips+Prawns gekauft und hatten nen 1A-Blick auf die Fischerboote inklusive.

Nach dem Abendessen haben wir erstmal nach einem geeigneten Schlafplatz gesucht.

Wer`s noch nicht wußte: wildes Campen ist auch in Australien "by fine forbidden". Und umso besiedelter die Gegend umso größer die Chance, dass das wirklich mal jemand die Plätze abfährt und kontrolliert - ist ja logisch.
Toll wild campen kann man trotzdem, denn es gibt eh überall öffentliche Toiletten und wirklich saubere Strand-Duschen entlang der Küste. Gibt also keinen Grund sich auf nen überfüllten Camping-Platz zu quetschen wenn man ein bisserl Geduld hat abends nach geeigneten Schlafplätzen zu suchen. Und schöner ists allein in der "Wildnis" allemal - vor allem wenn man direkt nach dem Aufwachen ganz allein im Meer baden kann!

In dieser Nacht hatte es uns dann an einen Aussichtspunkt direkt auf einer Klippe im Nationalpark geführt. Das Wetter war noch immer ein wenig kühl, wechselhaft und stürmisch und so direkt am Rand der Klippe hat uns der Wind schon ganz schön heftig um den Transporter gepfiffen.

Irgendwann hab ich dann nachts Paranoia geschoben, wir würden vom dem immer noch zunehmenden Sturm sicherlich trotz Handbremse, Park-Schaltung und Poller hinter dem zig-Kilo schweren Transporter über kurz oder lang noch ins Meer geweht werden. Dem armen Maik blieb also nix anderes überblieb als den Wagen an ne windgeschütztere Stelle umzuparken um seine wirre Freundin zu beruhigen und endlich in Ruhe weiter schlafen zu können. Jaja, zuviel Natur kann nachts auch schon mal unheimlich sein ... ;-)

Am nächsten Morgen hatten wir dann zum Frühstück Gesellschaft von einer großen Möwen-Familie (wobei ich vor lauter Mitleid mit ner Einbeinigen fast mein halbes Brot verfüttert hätte) und dicke, gemütliche Pelikane flogen über uns. Schon toll...


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