Freitag, 21. September 2007

Cape Hillsborough National Park

Nach den vogeligen Tagen in Bucasia hatten wir uns entschieden, Pippos letzte Tage in Cape Hillsborough zu verbringen, einem kleinen Nationalpark nördlich von Mackay. Als fast schon professionelle Glückskinder haben wir einen tollen Beachfrontspot ergattert. Der Strand hatte auf jeden Fall das gewisse Etwas: eingerahmt von Hügeln und Wäldern des tropischen Nationalparks erstreckte sich ein knapp hundert Meter breiter Sandstrand die kilometerlange Bucht entlang. Und wie überall in Queensland – menschenleer!

Dafür mussten wir unser Strandhandtuch fast mit Känguruhs teilen, die dort allmorgendlich auftauchten um den eindrucksvollen Sonnenaufgang zu bewundern Vielleicht warteten sie auch nur auf die Leckereien der Parkranger, wer weiss das schon…?! Jedenfalls waren die Beutelhüpfer am morgenroten Strand um kurz nach sechs ein tolles Fotomotiv für Frühaufsteher.

Ein ebenso eindrucksvolles Motiv, nur weniger schön, war die Schlange auf die Pippo fast getreten wäre. Sie war knapp einen Meter lang und sonnte sich auf einem Weg in dem Ressort. Dieser Platz gefiel ihr glücklicherweise so gut, dass sie sich von der darauffolgenden Fotosession unbeeindruckt, einfach liegen blieb. Nach einer Weile wurde es wohl selbst der Schlange in der pralen Sonne zu heiß und sie verschwand in einer Steinmauer am Wegesrand. Was gut für uns war, denn braune Schlangen (so die einheitliche Meinung der Australier, denen wir die Bilder gezeigt haben) sind mutige kleine Biester, die ihren Platz durchaus verteidigen und (na klar) hochgiftig sind.
Nach diesem Schreck waren die weiteren Begegnungen mit der Cape Hillsborough’schen Tierwelt eher ungefährlich, wenn auch haarscharf. Die Kookabooras hören sich zwar lächerlich an, sind aber Jagdvögel. Unsere hatten sich auf Fleisch spezialisiert, dass sie im Tief- und Sturzflug zu ergattern versuchten. Wir hatten keins, aber auch den Muffin vom 8jährigen Jungen haben sie nicht verschmäht. Jedenfalls stand ihnen Pippo mehrfach so im Weg, dass er das Schwarze im Auge erkennen konnte, da die Vögel nur um Haaresbreite an ihm vorbeigerauscht sind.

Ähnlich angriffslustig zeigen sich auch die faustgroßen, grünen Baumfrösche, wenn sie auch eher ungefährlich sind. Auf der Suche nach einem (für sie) energiesparenden Fortbewegungsmittel, springen sie auch gerne mal uns Zweibeiner an, um sich einen neuen tollen Platz zum Leben zu suchen. Der dicke Frosch bei uns auf Toilette war glücklicher Weise zufrieden mit seiner Wohnungswahl und machte keine Anstalten anzudocken. Denn nach Aussage einer missbrauchten Transport-Australierin ist die Berührung durchaus schleimig und entsprechend eklig.

Überhaupt Toilette! Musste man ja bereits mit einem Auge den potentiellen grünen Anhalter beobachten, so sollte man möglichst mit dem Zweiten die armlangen Lizzards beäugen, die ebenfalls in der Nähe des stillen Örtchens lebten. Ausgesehen haben sie wie kleine Würgeschlangen: dick, kräftig und schuppig schwarzglänzend, nur eben mit vier Beinen. Giftig seien sie nicht, erzählte unsere bereits als menschliches Froschtaxi missbrauchte Nachbarin, beißen würden sie aber umso lieber.

In diesem Hort der fiesesten und gefährlichsten Tiere Australiens  haben wir drei überaus entspannte und sonnige Tage verlebt, an die wir uns erinnern werden. Um diesen Eindruck zu bestätigen, können wir noch erzählen, dass wir völlig unbehelligt vom Strand aus einer Meeresschildkröte bei ihrem besuch in der Bucht zusehen konnten.

Denn das Krokodil lebte eine Bucht weiter…

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