Frühling in Australien ist Fliegen-Zeit. Die aufdringlichen Brummer kommen in Schwärmen und erobern im Mob großflächig die Wartenden an Bushaltestellen, die Rücken von Spazierenden so dass es einem beim Stehenbleiben und Umschauen ganz eklig wird, kriechen in Ohren, Nase und Augen und erfreuen sich summend am Leid ihrer Opfer.
Für die australische Bewegung des Monats gehen aufgrund dessen folgende ins Rennen: Ein schnelles und ruckartiges Schleudern der Hand vor dem Gesicht – wobei die Perfektion dieser Bewegung darin liegt, sich nicht selbst zu Ohrfeigen, ein epileptische Zucken des Kopfes – um zu verhindern dass die Brummer sich über die Ohrmuscheln Zugang zum Hirn verschaffen oder dem beidseitigen Klatschen der ausgestreckten Arme um den Rumpf – was ein wenig nach einer einsamen Umarmung anmutet, Leidesgenossen erkennen es jedoch als Maßnahme zur Beseitigung der vielzähligen blinden Passagiere auf Nacken und Rücken.
Und so ruckt und zuckt man hier oftmals durch geschlossene Lippen nuschelnd (weil in den offen Mund die Brummer reinkrabbeln) durch Sydney und hofft darauf, dass die verhassten Spinnentiere den noch lästigeren Fliegen bald den Gar aus machen.
Sonntag, 21. Oktober 2007
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