Nach einem Ruhetag auf unserem Campingplatz hatten wir uns für einen eintägigen Tagestrip auf die Frasier Insel entschieden denn so wirklich waren wir nicht davon überzeugt, zwei Tagen oder mehr mit einer 40köpfigen Reisegruppe verbringen zu wollen.
Nach einer kurzen Busfahrt zum Hafen und einer dann halbstündigen Fährfahrt waren wir auch schon am Ziel: Kingfisher Bay, der Ausgangspunkt der täglichen Ausflugsfahrten über die größte Sandinsel der Welt (120km lang und 20km breit). Eigentlich hätte die Überfahrt in einem Boot des Veranstalters stattfinden sollen aber dem war unglücklicherweise am Vortag der Motor explodiert. Darum eben mit der Fähre, war aber auch schön.
Am Steg wartete bereits unser Offroad-Bus, in dem wir den diesen unvergesslichen Tag verbringen sollten - ein MAN mit 280PS und 16Gängen wie unser Fahrer-Reisführer in Personalunion stolz zu berichten hatte. Bei dem Gerät wird jedem off-road-Herzen garantiert ganz heiß. Das Ungetüm hatte es auf alle Fälle in sich, mit einem unglaublich Röhren schoss es die 100Meter geteerten Weg entlang und dann ging es auch schon los in die Sandpisten, die kreuz und quer über die Insel führen.
Während der Wagen irgendwie an beiden Seiten über die Straße zu quellen schien und die Federung in unrhythmischen Abständen knallte erklärte uns Derek (so hieß unser Tourguide) bereits vergnügt die Entstehung der Insel und alles Organisatorische rund um unseren Tag. Wir im Heck des Ungetüms konnten seinen Erläuterungen allerdings nur bedingt lauschen, waren wir doch alle irgendwie mit hysterisch-verängstigten Lachanfällen und der verkrampften Suche nach Stabilität beschäftigt.
Durchaus dankbar verließ unsere 40köpfige Reisegruppe schließlich am Lake McKenzie den Wackelkasten und stolperte der frischen Luft und dem festen Boden entgegen, um dann leider nur knapp bemessene 45Minuten an einem der Highlights einer jeden Frasiertour verweilen zu dürfen. Der See aus unglaublich kristallklarem Regenwasser ist ringsherum von einem herrlich grellweißen Sandstrand gesäumt und sah fast schon unnatürlich schön aus. Natürlich waren wir nicht allein im Wasser, natürlich war es zu kurz – es war aber dennoch absolut traumhaft!
Halbwegs vom Gerüttel erholt ging es weiter zu einer alten Station, von der aus kommerzielle Holzfällerei betrieben wurde. Die knapp 10km lange Strecke reichte übrigens aus, um den ersten Teilnehmer unserer kleinen Reisegruppe endgültig vor der aufkommenden Gerüttel-Übelkeit kapitulieren zu lassen. Weitere Details ersparen wir den Lesern, aber das Mädel saß eine Reihe vor uns als sie ausdauernd und lautstark ihre Tüte „gefüllt“ hat.
Wie auch immer, die Station liegt inmitten des tropischen Gebiets auf Frasier. Wieder einmal beeindruckend war deshalb die Flora, während die Fauna etwas hässlich in Form einer Echse daherkam. So war der erste glückliche Eindruck unserer kleinen Expedition (wir haben ein Tier gesehen) irgendwie etwas getrübt, als Derek feststellt, dass die armlange Echse einen jungen Vogel verspeiste. Nach einer Gedenksekunde blitzen die Fotoapparate dann aber umso schneller…
Mit dieser tollen Überleitung ging es dann auch für uns zum Lunch in ein Ressort am 75-Mile-Beach. Das Essen war ok, interessanter war aber der ebenfalls wunderschöne Strand, der sich seinem Namen folgend unglaubliche 75 Meilen an der Ostküste von Frasier entlang zieht. Leider tummeln sich die Tigerhaie im traumhaften Wasser davor, womit der Gedanke ans Baden im Keim erstickt wurde.
Zudem ist der Strand bestimmt einer der meistbefahrensten der Welt, denn alle Insel-Besucher nutzen diese Sandautobahn um ein Foto des vor Jahrzehnten gestrandeten Schiffswracks am Strand zu machen.
Die Mahino sollte eigentlich in Japan verschrottet werden, konnte aber ohne Antrieb dem damals aufkommenden Sturm vor Frasier nicht standhalten und wurde so auf den Strand gespült. Die Japaner haben daraufhin mehrere Monate ergebnislos versucht den Karren wieder flott zu bekommen und es schlussendlich aufgegeben. Daraufhin wurde es vom Militär zum Bombenziel erklärt und insgesamt 225 Bomben wurden auf das Wrack geworfen, von denen allerdings nur zwei ihr Ziel trafen. So fehlt heute der Rumpf (das war einer der Treffer), aber glücklicher Weise steht noch der Rest und rostet rot-gold auf dem weißen Strand vor der blauen See ganz hübsch vor sich hin. Und so ist der Anblick toll, die Fotos aber fast noch besser.
Unsere letzte Station war ein Süßwasserfluss, der aus der Mitte der Insel kommend direkt ins Meer mündet: stündlich sind es vierzig Millionen Liter Frischwasser (oder so) und ungefähr viertausend Touristen… Leider hatten wir nur eine halbe Stunde und leider war es gerade in dieser Zeit ausgesprochen voll, aber dennoch hatten wir einen kleinen Eindruck von dieser seltenen und ebenfalls wunderschönen Wasserrutsche.
Mit einem noch viel schlimmeren Gerüttel ging es dann auf einem anderen Weg zurück zum Anleger auf wieder rauf auf die Fähre, von der aus wir den Sonnenuntergang genießen konnten.
Montag, 1. Oktober 2007
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